August 2023
Publikation: Erschienen im Magazin der NZZ am Sonntag
Der letzte Yuppie
Thomas Trรผb war Manager in der besten Zeit der Printmedien โ€“ ohne Krise durch Internet und kรผnstliche Intelligenz. Ein Besuch bei ihm ist eine Reise in eine Branche, die es so nicht mehr gibt.
Aufmacher TT
Bild: Exemplar der seltenen soziodemografischen Gruppe, zu der man selbst auch gern gehรถrt hรคtte: Thomas Trรผb in seinem Anwesen auf Korsika (Bilder: Alberto Venzago).

Plรถtzlich hatte der Begriff Konjunktur โ€“ auf einmal sprach, hรถrte und las man von Yuppies, young upwardly-mobile professionals. Erfunden worden war die Beschreibung der jungen, nach oben drรคngenden Fachkrรคfte natรผrlich in Amerika, Anfang der achtziger Jahre. Ein paar Jahre spรคter waren sie in der Schweiz angekommen. Zeitungen druckten Portrรคts von Bankangestellten um die dreissig, die viel Geld verdienten und ausgaben, Radiomoderatoren luden Yuppies sowie Leute, die von Berufs wegen รผber solche nachdachten und forschten, Psychologen und ร–konomen, in ihre Shows ein.

Anfang der neunziger Jahre lernte ich ein Exemplar der seltenen soziodemografischen Gruppe, zu der man selbst auch gern gehรถrt hรคtte, kennen. Fast jedenfalls. Im Ringier-Verlag, wo ich zum Journalisten ausgebildet wurde, gabโ€™s einen Kadermitarbeiter, noch keine vierzig Jahre alt, รผber den gesprochen wurde wie รผber einen Rockstar: Er absolviere 200 Flรผge jรคhrlich, in der Business-Klasse. Leite den Bereich Ringier Pacific, den man fรผr ihn geschaffen hatte. Und das Osteuropa-Geschรคft ebenfalls.

Wochenenden verbringe er in Marseille oder auf Korsika, wo er Hรคuser, ach was: Anwesen besass. Und er grรผndete laufend Zeitschriften, darunter ยซCashยป, eine Wirtschaftswochenzeitung, die als einzige erfolgreiche Neugrรผndung des Hauses seit zwanzig Jahren beschrieben wurde. Dieser Yuppie war ganz nahe, auf seiner Visitenkarte stand die gleiche Adresse wie auf meiner. Und doch weit weg von meinem Sonnensystem, unerreichbar wie Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel.

ยซIch bin immer Journalist geblieben.ยป
Dreissig Jahre spรคter sitze ich am Esstisch seines Hauses รผber der Bucht von Ajaccio, Korsika, trinke von seinem Rotwein (er trinkt Champagner) und habe ihn als Erstes gleich angegriffen. ยซDas ist eine Beleidigung fรผr michยป, erwidert der 70-Jรคhrige auf meine Einstiegsfeststellung, er sei wohl der letzte Schweizer Verlagsmanager mit glanzvoller Ausstrahlung gewesen. ยซIch bin immer Journalist gebliebenยป, sagt er. Oder jedenfalls habe er journalistische Entscheide gefรคllt โ€“ ยซund anschliessend das Geld dafรผr aufgestelltยป.

Erfolgreiche Mรคnner im fortgeschrittenen Alter gewichten die Bedeutung weit zurรผckliegender Ereignisse auf ihrer Laufbahn zunehmend stรคrker. Wรคhrend der jรผngeren Vergangenheit schwindende Aufmerksamkeit zuteil wird. Liegtโ€™s daran, dass wichtige Entscheidungen am Anfang des Wegs anstehen? Oder hatโ€™s mit der Verklรคrung der eigenen Mรถglichkeiten von damals zu tun, als alles mรถglich schien?

Trรผb erzรคhlt ausfรผhrlich, wie er sich in den ersten Jahrgang der Ringier Journalistenschule, class of 1974, bluffte โ€“ ยซLieblingsbeschรคftigung: Lesen des NZZ-Wirtschaftsteilยป habe er im Motivationsschreiben behauptet, eine Erfindung โ€“ sowie in der Folge mit Klassenkamerad Michael Ringier, dem Unternehmersohn und spรคteren Chef, anfreundete.

Und schon am ersten Arbeitstag, an dem er fรผr den ยซBlickยป รผber eine Erhรถhung des Hypothekarzinssatzes zu berichten hatte, ein Zitat von Notenbank-Prรคsident Leutwiler bekam (nachdem er herausgefunden hatte, wo dieser Kaffee trank, und ihm dort auflauerte). Se non รจ vero, ist es gut erfunden. Ein Geschichtenerzรคhler darf anders als ein Journalist alles, ausser zu langweilen.

Bei der ยซBilanzยป, einer Wirtschaftszeitschrift und seiner nรคchsten Redaktion, schrieb der Yuppie รผber Yuppies. Das passte. Jedenfalls in den Augen des Beobachters. Trรผb sieht es anders: Er versteht sich nรคmlich, wenn schon eine Bezeichnung herbeigezogen werden soll, als Hippie. Jahrgangsmรคssig kรถnnte das zutreffen, 1968 war er sechzehn Jahre alt. Aber inhaltlich โ€“ Gegenkultur, antibรผrgerlich, linkes, allenfalls links-anarchistisches Gedankengut? Habe seinerzeit zugetroffen, findet der in Luzern aufgewachsene Sohn einer Familie des oberen Mittelstands (der Grossvater, Direktor des Elektrizitรคtswerks der Stadt Zรผrich EWZ und Landesring-Politiker, verkehrte mit dem Migros-Grรผnder Duttweiler, den der kleine Thomas kennenlernte, ยซals wohl einziger lebender Schweizer Journalistยป).

Weitere Hippie-Beweisfรผhrung: seine Kubareise von 1973 mit den Internationalen Brigaden. Tagsรผber seiโ€™s um den Dienst an der Revolution gegangen, abends um Salsa und den Kontakt zu Gesinnungsgenossinnen von รผberall her und voller Abenteuerlust. Wichtigstes Vorkommnis: Er lernte Marie-Franรงoise, eine Korsin und seine zukรผnftige Frau, kennen. Die Beziehung รผberdauerte die Ideologie, dieses Jahr sind die beiden fรผnfzig Jahre verheiratet.

1984 verabschiedete er sich vom Angestelltenleben, machte sich selbstรคndig. Ohne genauen Plan, sagt er. Was dauerhaft zu seinem Geschรคftsmodell werden sollte โ€“ Einsรคtze, Mandate als Berater im Auftragsverhรคltnis einerseits und andererseits die Einsicht, dass man den ยซverlangten Plan jeweils auch spรคter nachliefern kannยป.

In dieser Zeit, er stand damals am Anfang seiner Dreissiger, erkannte er ausserdem: dass man viel Geld verdienen kann, wenn man hohe Honorare kassiert. Dass man hingegen reich werden kann, wenn man mit equity, Eigenkapital, bezahlt wird. Was bei ihm der Fall war, als er fรผr ein Schweizer IT-Startup mit Namen Also ein Kundenmagazin entwickelte und vom Jungunternehmer Bruno Gabriel dafรผr Optionen erhielt. ยซWir haben vielleicht ein paar Nachmittage an einem Konzept gearbeitet, dieses geliefert und dann vergessenยป, sagt Trรผb. Bis der Unternehmer Monate spรคter, nachdem er einen Teil der Also-Aktien an die Bรถrse gebracht hatte, mitteilte, seine, Trรผbs, Beteiligung sei nun einige hunderttausend Franken wert.

Cash Me If You Can
Zum ersten Mal erschien ยซCashยป 1989. Die von Trรผb erfundene und entwickelte Populรคr-Wirtschaftswochenzeitung sollte in den folgenden zwanzig oder so Jahren gemรคss Ringier-Verlag mehr Geld verdienen als jeder andere Printmedientitel der Schweiz (bis zur Erscheinung der Gratiszeitung ยซ20 Minutenยป); vor allem auch wegen der spรคter in frisch liberalisierten Lรคndern Osteuropas herausgegebenen ยซCashยป-Klone (die Schweizer Printausgabe wurde 2007 eingestellt).

Nach diesem Erfolg konnte er sich seiner Sache im Zรผrcher Haus noch sicherer sein. Der Verleger Michael Ringier soll zuvor gesagt haben, er leiste sich zwei Exoten: Frank A. Meyer fรผrs Publizistische und Thomas Trรผb fรผrs Business. Spรคtestens seit ยซCashยป durfte von einem Sich-Leisten nicht lรคnger gesprochen werden, im Gegenteil, dieser Exot machte sich nicht bloss bezahlt, er generierte Gewinne.

Betreffend Gegenspieler Meyer sagt Trรผb, ยซwir haben uns intellektuell gefetzt.ยป Doch man habe sich gegenseitig respektiert, ยซdenn nur ein Journalist konnte Frank kontern.ยป Also hรคtten sie sich geeinigt: FAM redete ihm nicht ins Geschรคft, und er, Trรผb, liess ihn, Meyer, lobbyieren und Hof halten.

Der schnellere war der geschwindere Eroberer: Trรผb in seinem Park bei Ajaccio.

 

Ein Beobachter schrieb einmal, Trรผbs Laufbahn sei nur bei Ringier denkbar gewesen. Weil der Verlag als einziges grosses Haus ohne klar erkennbare Strategie gewachsen sei. Trรผb lรคsst diese Behauptung gelten. Beziehungsweise kommt zurรผck auf seine Antwort, die er bereits gegeben hat: ยซDie Strategie haben wir spรคter nachgeliefert.ยป Was wohl auch fรผr Ringiers Tรคtigkeiten (Druck- und Verlagsgeschรคft) in China, Hongkong und Vietnam gelten dรผrfte, die Trรผb besonders am Herzen lagen.

Frรผher hatte er an Demonstrationen ยซHo-Ho-Ho-Chi-Minh!ยป gerufen, jetzt fuhr er auf Geschรคftsreise hin. Die ausgewiesenen Umsรคtze lagen zwischen 20 und 50 Millionen Franken (1998 bis 2003, Quelle: Mitarbeitermagazin Ringier), nicht viel mehr als Peanuts, gemessen an Gesamterlรถsen von rund einer Milliarde im Jahr. Immerhin: ยซWenn Thomi nach Vietnam reiste, gingen die dortigen Ringier-Mitarbeiterinnen vorher zum Coiffeurยป, sagt Kurt Zimmermann, Verlagsunternehmer und Medienkolumnist der ยซWeltwocheยป.

Robuster war das Geschรคft, das Trรผb fรผr Ringier in Osteuropa โ€“ darunter Rumรคnien, Tschechien, die Slowakei und Bulgarien โ€“ entwickelte. In diesen Lรคndern fรผhrte er Boulevardzeitungen, Kopien von ยซBlickยป und ยซCashยป. Schon 1991 konnte Ringier dank Trรผb ein Joint Venture mit dem damals noch solventen, aber bereits als รถffentlichkeitsscheu sowie schwierig geltenden Mรผnchner Medienunternehmer Leo Kirch abschliessen, um gemeinsam Tschechien zu bearbeiten.

 

Es mag klingen wie ein Klischee, doch ein solches hat immer einen wahren Kern: Man mag Thomas. Weil Thomas die Menschen mag.

 

Womit eine weitere wichtige Qualitรคt Trรผbs angesprochen wรคre: sein Geschick im Umgang mit Menschen. Thomas โ€“ Journalisten verkehren immer gleich per Du miteinander โ€“ ist der Typ, mit dem man ein Bier trinken gehen (oder eine Flasche Rotwein/Champagner), in die Ferien fahren oder eine Wohngemeinschaft grรผnden mรถchte. Es mag klingen wie ein Klischee, doch ein solches hat immer einen wahren Kern: Man mag Thomas. Weil Thomas die Menschen mag.

Sein Anwesen bei Ajaccio heisst ยซU Tempu Persuยป, was aus dem Korsischen รผbersetzt ยซdie verlorene Zeitยป bedeutet. Und eigentlich falsch sei, ยซโ€นgewonnene Zeitโ€บ mรผsste es heissen, weil weniger tun zu mรผssen mehr istยป , sagt er. Dagegen lรคsst sich nichts sagen, ausser dass die wenigsten Wirtschaftskapitรคne, er inklusive, diese Erkenntnis freiwillig vor dem Erreichen des Ruhestands umsetzen.

Vor einigen Jahren konnte er das Nachbargrundstรผck dazukaufen, nun erstreckt sich das Hilltop Property, das zuoberst auf einem Hรผgel gelegene Gelรคnde, รผber eine Flรคche von 40ย 000ย Quadratmetern. Die 360-Grad- Fernsicht dรผrfte auf der gebirgigen Mittelmeerinsel schwer zu schlagen sein; ein neu gebautes Haus, das von seinem aus nicht zu sehen ist, vermietet er im Sommer.

ยซU Tempu Persuยป, was aus dem Korsischen รผbersetzt ยซdie verlorene Zeitยป bedeutet. Und eigentlich falsch sei: Trรผbs Hauptwohnsitz.

 

Die Entwicklung des Grundstรผcks ist das Gegenteil von verdichtet: Fast ein Drittel des Baulands รผberlรคsst er den Tieren seines kleinen Zoos, darunter zwei Esel (ยซmeine Ode an Korsikaยป). Den Park beschreibt er als englischen Garten โ€“ ยซhinter jeder Ecke eine รœberraschung ยป. Beispielsweise lebensgrosse Kunststoff-Raubkatzen in Bรคumen oder wichtige Werke von berรผhmten Kรผnstlern en plein air, nachgeahmt oder kopiert von รถrtlichen Kunsthandwerkern oder Fรคlschern allerdings. ยซEchte Kunst kam fรผr mich nie infrage, vielleicht wegen der Sammler in meiner Nรคheยป, sagt er und meint Michael Ringier sowie Uli Sigg, Schindler-Erbe, ebenfalls Ringier-Journalistenschรผler der class of 1974 plus spรคterer Verwaltungsratsprรคsident des Unternehmens.

 

Kartenspieler, Lautsprecher
Er scheint happy und heimisch auf Korsika (ihm gehรถrt noch ein Haus in Marseille, und er mietet eine Wohnung bei Luzern). Fรผr die Einheimischen ist er Monsieur Thomas. Eine Ehre, die Auslรคndern sonst kaum zuteilwerde, sagt ein Zรผrcher, der zwanzig Jahre ein Ferienhaus auf der Insel besass, doch Thomas gehรถre dazu โ€“ dank seiner korsischen Frau. Auch, aber nicht nur deshalb, erwidert er.

Er sei integrierbar in jede Kultur. ยซIch kann so viel oder mehr trinken als die Korsen, bin ein guter Kartenspieler und kann laut werden, wennโ€™s sein muss.ยป Ideale Voraussetzungen fรผr eine politische Laufbahn? ยซTatsรคchlich, das war ein Themaยป, sagt er. Doch dann habe er sich dagegen entschieden: ยซIch bin mit allen befreundet, als Politiker wรคre die Hรคlfe der Leute zu meinen Gegnern geworden.ยป

 

ยซThomi war der Typ Spring-ins-Feld, das Nachhaltige interessierte ihn weniger.ยป

 

Sucht man als Aussenstehender nach Trรผbs Vermรคchtnis im Ringier-Verlag, muss man etwas tiefer schรผrfen. Er hat Ideen entwickelt, mit deren Umsetzung teilweise Geld verdient wurde. ยซIch war vielleicht ein Exot, musste aber von Anfang an liefernยป, sagt er. Und erwรคhnt die dank ihm in verschiedenen Lรคndern Europas zustande gekommenen Joint Ventures, mit Gannett, dem damals grรถssten Zeitungsverlag der USA, der in Ringiers Adligenswiler Druckerei (geschlossen seit 2018) einen Teil der ยซUSA Todayยป-Europaauflage drucken liess.

Abweichend fรคllt das Urteil des Branchenkenners Kurt Zimmermann aus. ยซThomi war der Typ Spring-ins-Feld, das Nachhaltige interessierte ihn weniger.ยป Manche seiner Medienentwicklungen, wie die ยซCashยป-Zeitungsgruppe, hรคtten nicht nachhaltig funktioniert, auch weil er Schnellschรผsse liebte und Businessplรคne gern von der optimistischen Seite her erarbeitete, ยซes war eine andere Zeit, heute wรคre ein solcher Spontan-Stil nicht mehr mรถglich.ยป

ยซIch habe die Hochzeiten erlebtยป, sagt Trรผb. ยซDamals verdienten Medienhรคuser viel Geld. Darum war vieles mรถglich.ยป Neue Mรคrkte entstanden, der schnellere war der geschwindere Eroberer. Die beginnende Digitalisierung sorgte dafรผr, dass neue Geschรคftsfelder erschlossen werden konnten, falls man sie erkannte.

Er habe sich von Intuition leiten lassen, sagt er. ยซWas wohl schon damals nur wegen der besonderen Konstellation von Michael Ringier und mir mรถglich war. Zuerst absolvierten wir zusammen die Journalistenschule, und plรถtzlich konnten wir zusammen das Unternehmen verรคndern.ยป Weiter habe er, Trรผb, fรผr gute Stimmung in der Firma gesorgt und ein angenehmes Klima geschaffen, was der Leistungsbereitschaft zutrรคglich gewesen sei.

ยซGute Stimmung, angenehmes Klimaยป, das waren einmal Gemeinplรคtze, sind hier und jetzt, in der durch Wokeness und MediaToo-Vorfรคlle belasteten Gegenwart aber Begriffe, die sorgfรคltig verwendet werden sollten. ยซDer Umgang miteinander war zu meiner Zeit sicher entspannterยป, sagt Trรผb. Auch wenn es damals schon Wegmarken gegeben habe, die nicht รผberschritten werden durften.

Er sei der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen, gibt er die Redensart wieder, die man auch als ยซGlรผck gehabtยป kennt. Und er macht seinem obersten Chef ein weiteres Kompliment: ยซMichael ist selbst kein klassischer Manager, darum verstand er es wohl als interessantes Experiment, mich mehr oder weniger unkontrolliert laufen zu lassen.ยป

Geben wir Marc Walder, Mitbesitzer und CEO von Ringier und ein Lehrling von Trรผb sozusagen, das letzte Wort: Thomas, ยซeine wunderbare Personยป, stehe am Anfang dreier grosser Schritte fรผr Ringier, schreibt er in einer E-Mail. ยซErstens: Der Schritt nach Osteuropa.ยป Thomas reiste vor 32 Jahren mit fรผnfzigtausend Franken im Koffer nach Prag, daraus sei die erste Zeitung, eine Adaption von ยซCashยป, in Tschechien entstanden. ยซHeute ist Ringier eines der grรถssten Medienunternehmen in Osteuropa.ยป

Zweitens: der Schritt nach Afrika. ยซIch erinnere mich an die Prรคsentation vor 10 Jahren. Thomas erรถffnete: โ€นIch mรถchte euch Afrika vorschlagen.โ€บยป Heute sei Ringier in Kenya, Nigeria, Senegal, Uganda, Sรผdafrika und ร„thiopien Europas grรถsster Medieninvestor. Drittens: ยซDer Einstieg ins Geschรคft der digitalen Marktplรคtze.ยป Thomas habe die Akquisition von Scout 24 durchgedrรผckt vor rund 15 Jahren. Diese bildete die Grundlage fรผr grosse Investitionen in digitale Marktplรคtze (Anzeigen im WWW fรผr Jobs, Immobilien und Autos) in zwanzig Lรคndern.

Als Manager sei Thomas ยซvisionรคr, das Abenteuer suchendยป, fรคhrt Walder fort, aber auch ยซder Anreisser, weniger der Vollenderยป. Fazit: ยซMit ihm hast du als CEO einen Manager, der zehn Jahre vorausdenkt.ยป Dann noch zum Vorwurf der mangelnden Nachhaltigkeit: ยซDas ist bรถswillig, ohne Thomas hรคtte Ringier nicht in Osteuropa oder Afrika investiertยป, sagt Walder. Selbst falls die Wahrheit irgendwo zwischen diesen unterschiedlichen Einschรคtzungen liegen sollte, kann Thomas Trรผb stolz sein.

Die Frage, die man einem Manager oder meinetwegen Journalisten zum Schluss stellt: Was kommt als Nรคchstes? Darauf hat er gewartet, scheintโ€™s, vorbereitet ist er jedenfalls. Zwei Dinge: Er sei erstens damit beschรคftigt, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger fรผr die 2002 von ihm gegrรผndete (und vom Ringier-Verlag mitunterstรผtzte) Dariu-Stiftung zu finden.

Ihr guter Zweck ist es, Kindern, besonders Mรคdchen, der ร„rmsten, die abgelegen auf dem Land leben, den Einstieg in die digitale Welt zu ermรถglichen. Ihnen Rechner zur Verfรผgung zu stellen und sie zu Computer-Nutzerinnen oder gar Programmiererinnen auszubilden; zurzeit kommen in Vietnam und anderen Schwellenlรคndern 400ย 000 Kinder jรคhrlich in diesen Genuss. (Der Name der Stiftung, Dariu, ist auch der Name von Trรผbs Sohn, der 34-Jรคhrige baute Startups in Afrika auf, er lebt auf Korsika.) ยซWenn es dir nicht gelingt, die Nachfolge aufzustellen, hast du versagtยป, sagt Trรผb.

Und zweitens? Wรคre er zehn Jahre jรผnger, wรผrde er sofort versuchen, eine Plattform entwickeln zu lassen, die die technischen Mรถglichkeiten der kรผnstlichen Intelligenz fรผr ein Medienhaus nutzt. Er sehe natรผrlich auch die Gefahren wie Fake News oder Jobverlust, die von KI fรผr Verlage ausgehen, sagt er. Aber er vertraue darauf, dass die Gesetzgeber diese in den Griff bekommen. Und er erkennt auch Chancen fรผr Mitarbeiter (ยซdie, die ihre Jobs halten kรถnnen, werden aufgewertetยป) und Unternehmen.

Doch da selbst Thomas Trรผb keine Zeitmaschine hat und auch nicht jรผnger wird, wird er keine KI-Medien- Plattform bauen. Immerhin will er, falls es klappt, wenigstens in eine solche investieren. Mal sehen, ob daraus etwas Nachhaltiges entsteht.

Mark van Huisseling hat einen Musiktipp von Thomas Trรผb, Korsika- und Musikkenner, bekommen: Constantin ยซTinoยป Rossi. Der Sรคnger aus Ajaccio verkaufte weltweit 250ย Millionen Tontrรคger, mehr als jeder andere franzรถsische Kรผnstler.

 

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